Technik

Suchmaschinen ohne Sammelwut Das sind die 5 besten Google-Alternativen

Auch aus Deutschland kommen starke Google-Alternativen.

Auch aus Deutschland kommen starke Google-Alternativen.

(Foto: Google/DuckDuckGo/Startpage/MetaGer)

Ohne Zweifel ist Google die treffsicherste Suchmaschine, doch Nutzer müssen für den Service mit ihren Daten bezahlen. Es gibt aber Alternativen für Desktop-Browser oder Smartphones, die nicht neugierig sind und trotzdem gute Resultate liefern.

Laut Web-Stats.info hatte Google im Dezember 2015 bei Internet-Suchen einen Marktanteil von 91,3 Prozent. Microsofts Bing folgt mit 6,3 Prozent auf Platz 2, dann kommt Yahoo mit 1,5 Prozent. Alle anderen Suchmaschinen sind statistisch gesehen nicht mehr relevant. Das ist insofern erstaunlich, da sich viele Nutzer über Googles Sammelwut aufregen, aber letztendlich kaum etwas unternehmen, um ihr zu entkommen. Es würde sich für sie aber lohnen, einen Blick auf andere Suchmaschinen zu werfen, die nicht so neugierig sind.

Gute Alternativen sind gewöhnlich sogenannte Meta-Suchmaschinen, die Anfragen an Google und andere Anbieter weiterleiten und für den Nutzer aufbereiten. Sie speichern dabei keine IP-Adressen oder andere Daten, über die Nutzer identifiziert werden können und setzen auch möglichst keine Cookies ein. Ein Zugriff auf ihre Server durch Behörden kann bei ihnen aber nicht immer ausgeschlossen werden.

Startpage/Ixquick

Seit 2006 setzt Startpage aus den Niederlanden auf kompromisslosen Datenschutz. Die Suchmaschine ist aus Ixquick hervorgegangen, die schon seit 1998 existiert und 2008 das europäische Datenschutz-Gütesiegel erhielt. Nutzer können für größere Anonymität einen kostenlosen Proxy-Service nutzen und Startpage verwendet standardmäßig eine verschlüsselte SSL-Verbindung. Der niederländische Betreiber nutzt Server in Europa und den USA. In den Einstellungen kann man festlegen, dass immer EU-Server verwendet werden. Von Startpage gibt es auch Apps für iOS und Android.

DuckDuckGo

Eine der beliebtesten und erfolgreichsten Google-Alternativen ist DuckDuckGo. Sie bietet ähnlich wie Google zu Suchbegriffen selbstständig Infos an, Bilder und Videos werden über den Suchergebnissen angezeigt und können an Ort und Stelle angesehen werden. Die Suchmaschine liefert auch passende Produkte und wenn es erlaubt ist, bei Musikern Songs zum Anhören. Es gibt eine iOS- und Android-App und DuckDuckGo kann auch mobil als Standardsuche in Browsern eingestellt werden. Die Suchmaschine ist allerdings ein US-Unternehmen, weshalb sie verpflichtet ist, Behörden Zugriff auf ihre Server zu gewähren. Wer damit Probleme hat, kann DuckDuckGo in Verbindung mit dem Tor-Netzwerk verwenden, beispielsweise via Firefox-Add-on.

MetaGer

MetaGer ist besonders empfehlenswert. Sie wurde an der Universität Hannover entwickelt und ist ein Projekt des Vereins für freien Wissenszugang SuMa.ev, dessen Server ausschließlich in Deutschland stehen. Die übersichtliche Startseite ist bereits die erweiterte Suche, wo Nutzer viele Einstellungen vornehmen können. Unter anderem kann man auswählen, welche Suchdienste ausgewertet werden. MetaGer speichert und trackt nichts - vor allem, wenn unter einem Suchergebnis der Link anonym öffen angeklickt wird. Zusätzlich bietet die Suchmaschine einen Tor-Zugang. Es gibt für alle wichtigen Browser Plugins und eine Android-App.

Der Ableger MetaGer2 hat sich zum Ziel gesetzt "Müll" aus den Suchergebnissen auszusortieren. Dazu gehören unter anderem gefälschte Seiten, die zur Manipulation von Suchmaschinen eingesetzt werden. So soll das Ranking besser als bei den abgegriffenen Suchmaschinen sein.

DeuSu

Ein sympathisches deutsches OpenSource-Projekt im Ein-Mann-Betrieb ist DeuSu. Der Betreiber verzichtet komplett auf Werbung und setzt voll auf Spenden. 250 Euro im Monat seien ausreichend, schreibt er. Die Webseite ist durchgehend HTTPS-Verschlüsselt und DeuSu hat einen eigenen Suchindex, der unabhängige Ergebnisse ermöglichen soll. Aktuell sind es rund 1 Milliarde Einträge, eine Verdoppelung ist geplant.

YaCy

Was Komfort und Ergiebigkeit betrifft, sind sogenannte Peer-to-Peer-Suchmaschinen keine echte Google-Alternative. Aber sie sind in Sachen Anonymität und Sicherheit unschlagbar. P2P-Suchmaschinen leiten Anfragen nicht über Server oder greifen die Ergebnisse anderer Suchmaschinen direkt ab. Nutzer, die die Software installieren, stellen Ressourcen für den Betrieb und die Indizierung zur Verfügung. Wer den freien Suchmaschinen eine Chance geben möchte, kann die deutsche YaCy ausprobieren.

Quelle: ntv.de

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